So gelingt der Pflegeeinstieg. Dein Quereinstieg in die Pflege.

Infos und Vorteile für den Pflegeeinstieg

Verkürzter Einstieg

Wenn bereits eine Ausbildung im Gesundheitswesen oder in der Pflegefachhilfe erfolgreich absolviert wurde, kann die Ausbildungsdauer um ein Jahr verkürzt werden. Zu den Berufen, die einen verkürzten Einstieg ermöglichen, gehören:

  • Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten (OTA)
  • Anästhesietechnische Assistentinnen und Assistenten (ATA)
  • Intensivmedizinisch-technische Assistentinnen und Assistenten (ITA)
  • Medizinische Fachangestellte
  • Arzthelferinnen und Arzthelfer
  • Physiotherapeutinnen und -therapeuten
  • Masseure/med. Bademeister und Masseurinnen/med. Bademeisterinnen
  • Ergotherapeutinnen und -therapeuten
  • Logopädinnen und Logopäden
  • Hebammen und Entbindungspfleger
  • Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger
  • Sozialbetreuerinnen und -betreuer
  • Pflegefachhelferinnen und -helfer (Krankenpflege, Altenpflege)
  • Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter können sogar direkt in das dritte Ausbildungsjahr der Pflegeausbildung einsteigen.

Förderungs­möglichkeiten

Die Bundesagentur für Arbeit hilft gerne dabei, den beruflichen Wechsel in die Pflege vorzubereiten und umzusetzen.

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine finanzielle Unterstützung der Umschulung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann möglich. So kann die Agentur für Arbeit etwa die Lehrgangsgebühren für die gesamte Dauer der dreijährigen Ausbildung übernehmen oder, im Rahmen der Arbeitslosigkeit, monatliches Weiterbildungsgeld zahlen. Findet die Weiterbildung während eines bestehenden Arbeitsverhältnisses statt, kann der Arbeitgeber für die Freistellung des Beschäftigten einen Arbeitsentgeltzuschuss erhalten.

Eine Beratung bei der Agentur für Arbeit lohnt sich in jedem Fall.

Hier informieren und Beratungstermin vereinbaren!

Ausbildung in Teilzeit

Falls sich eine Vollzeitausbildung mit der aktuellen Lebenssituation nicht vereinbaren lässt, besteht die Möglichkeit, die Pflegeausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Weitere Informationen hierzu gibt es bei der Staatlichen Schulberatungsstelle des jeweiligen Regierungsbezirks:
www.schulberatung.bayern.de/staatliche-schulberatungsstellen

Dort kann man dir geeignete Schulen in der Nähe nennen. Wende dich im nächsten Schritt direkt an die entsprechende Pflegeschule, um detaillierte Informationen zur Teilzeitausbildung zu erhalten.

Pflegestudium

Der Wechsel in die Pflege führt nicht zwingend über eine Ausbildung. Man kann auch den akademischen Weg beschreiten und ein vergütetes Pflegestudium aufnehmen. Das Studium befähigt ebenso wie die Ausbildung zur Pflege von Menschen aller Alterstufen und vermittelt darüber hinaus wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden.

Mehr zum Pflegestudium gibt es auf unserer Azubi-Seite.

Standorte Ausbildungs­einrichtungen

Der Beginn einer neuen Karriere in der Pflege ist fast überall in Bayern möglich, denn Pflegeschulen und Pflegeeinrichtungen finden sich landesweit in großer Zahl.

Eine Übersicht von Pflegeschulen gibt es hier.
Eine Übersicht von Hochschulen für das Pflegestudium gibt es hier.
Eine Übersicht von Pflegeeinrichtungen gibt es hier.

So gelingt der Wechsel in die Pflege

Der Wechsel in die Pflege ist ein großer Schritt – aber einer, der den meisten Menschen einfacher gelingt als vorher gedacht. Damit jeder problemlos eine neue Karriere in der Pflege starten kann, haben wir hier Informationen zu den nötigen Schritten gesammelt. Außerdem geben wir hier hilfreiche Hinweise zu Förderung, Bewerbung und Einstieg.

Hinterfragen, ob die Pflege das Richtige ist

  • Warum möchte ich in die Pflege? Was erwarte ich vom Beruf?
  • Bin ich körperlich und emotional belastbar?
  • Habe ich realistische Vorstellungen vom Pflegealltag? Einblicke gibt es z. B. in unserem Quiz zur Pflegeausbildung, PFLEGENDÄR!.

Um herauszufinden, ob die Pflege das Richtige ist, haben wir hier auch einen kleinen Test erstellt.

Informationen über den Pflegeberuf sammeln

  • Z. B. auf neuepflege.bayern über Arbeitsbedingungen, Schichtdienste, Bezahlung, Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann informieren.
  • Erfahrungsberichte von Pflegefachkräften und Azubis anschauen.
  • Ggfs. im Bekanntenkreis Pflegefachfrauen oder Pflegefachmänner nach Infos aus erster Hand befragen.

Praktikum, Hospitation oder Pflege-Camp organisieren

  • Empfehlung: Ein kurzes Praktikum oder einen Schnuppertag in einer Pflegeeinrichtung (Pflegeheim, Krankenhaus, ambulanter Dienst etc.) absolvieren, um einen realistischen Eindruck vom Alltag zu bekommen.
  • Praktikumsplätze vermittelt jede Pflegeeinrichtung selbst. Am besten die jeweilige Internetpräsenz besuchen oder einfach vor Ort nachfragen.
  • Tipp: In einigen Regionen werden auch “Pflege-Camps” o. ä. angeboten, die Pflege in einer Schnupperwoche praxisnah erlebbar machen.

Eine Übersicht von Pflegeeinrichtungen gibt es hier

Um finanzielle Unterstützung und Organisatorisches kümmern

  • Klären, wie die Ausbildungszeit finanziert wird (z. B. BAföG, Bürgergeld, Bildungsgutschein).
  • Prüfen, ob eine Umschulung (z. B. über die Agentur für Arbeit) infrage kommt.
  • Ggf. familiäre Verpflichtungen, Wohnort, Mobilität etc. berücksichtigen.

Ausbildungsweg und Ausbildungsstätte wählen

  • Pflegefachkraft (generalistische Ausbildung): 3 Jahre (Vollzeit), je nach Einrichtung Teilzeit möglich (siehe Punkt “Ausbildung in Teilzeit”)
  • Pflegehelfer / Pflegeassistenz: 1 Jahr (Vollzeit)
  • Studium: mindestens 6 Semester / 3 Jahre, Abschluss: Bachelor Pflegefachfrau/ -mann
  • Die Ausbildungseinrichtung kann ein Krankenhaus, eine Pflegeeinrichtung oder ein ambulanter Pflegedienst sein.

Eine Übersicht von Pflegeschulen gibt es hier.
Eine Übersicht von Hochschulen für das Pflegestudium gibt es hier.
Eine Übersicht von Pflegeeinrichtungen gibt es hier.

Bewerbung vorbereiten und einreichen

  • Lebenslauf und Bewerbungsschreiben erstellen.
  • Zeugnisse und ggf. Motivationsschreiben beifügen.

Unten gibt es weitere Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung.

Auf Bewerbungs­gespräch & Eignungstest vorbereiten

  • Wichtig: frühzeitig vor Ort sein und mit Fragen zu Motivation, Erwartungen und Kenntnissen rechnen
  • Es können auch kleine Eignungstests stattfinden, z. B. schriftlich oder im Gespräch. Dazu ist in der Regel kein Pflegefachwissen nötig, sondern Allgemeinwissen, logisches Denken, Konzentrationsfähigkeit etc.

Rahmenbedingungen klären

  • Beginn der Ausbildung? Ausbildungsvergütung? Schichtsystem? Probezeit? etc.
  • Bei Bedarf: Teilzeitmöglichkeiten erfragen.
  • Vertrag vor Unterschrift prüfen.

Pflegeausbildung starten

  • Optional: Parallel schon über Weiterbildungsmöglichkeiten informieren
    • Fachweiterbildungen (z. B. Intensivpflege, Psychiatrie)
    • Studium im Pflegemanagement oder Pflegepädagogik
    • Praxisanleitung, Stationsleitung etc.

Bewerbungs­tipps 

Anschreiben

Authentizität beginnt schon beim Anschreiben. Am besten direkt mit deiner Motivation starten anstatt mit Floskeln wie “Hiermit bewerbe ich mich ... “

Lebenslauf

Der Lebenslauf sollte klar strukturiert sein – mit Kontaktdaten, Erfahrungen und allen (auch nichtberuflichen) Qualifizierungen, dazu gehören auch ein Ehrenamt oder familiäre Pflege.

Anlagen

Zeugnisse und Nachweise sollten vollständig, ordentlich und gesammelt in einer PDF-Datei enthalten sein – am besten benannt als „Bewerbung_Vorname_Nachname.pdf“.

Bewerbungs­gespräch

Gute Vorbereitung ist das A und O für einen souveränen Auftritt. Dazu gehören Informationen über die Einrichtung und Antworten auf Fragen wie z. B. “Warum wollen Sie in die Pflege?” oder “Wie gehen Sie mit stressigen Situationen um?”

Offenheit zeigen

Du musst nicht alles wissen, aber zeigen, dass du bereit bist, zu lernen. Sag ehrlich, was du kannst und wo du dir noch Unterstützung wünschst.

Rückfragen stellen

Eigene Fragen zeigen echtes Interesse – überleg dir vorher zwei bis drei Punkte, die dir wichtig sind, etwa zum Arbeitsalltag oder zur Einarbeitung.

Auftreten & Kleidung

Ein gepflegtes Äußeres, Freundlichkeit und Offenheit sorgen für einen guten ersten Eindruck - ganz besonders in der Pflege, wo der Umgang mit Menschen eine entscheidende Rolle spielt.

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